Karl Obermayer

Karl Obermayer

Karl Obermayer, der Leiter des Zendo, geb. 1939, ist kath. Priester und war bis August 2005 Pfarrer der Gemeinde St. Josef zu Margareten in Wien. Sein erster Zenlehrer war Pater Enomiya Lassalle SJ. Mit seiner Erlaubnis gab er 1973 die ersten Einführungen in Zen. Daraus entstand eine bis heute ununterbrochene Kurs- und Übungstätigkeit.

Mein Weg des Zen.

Nachdem mich Pater Enomiya Lassalle SJ auf den Zen-Weg geschickt hatte unterstützte mich auch der französischer Zen-Meister Francois Viallet sehr und übertrug mir den Gebrauch des Kyosaku und die Lehrmethode der Soto-Schule.

Ich übte auch bei dem Rinzai-Meister Seki Yuho, der bis zu seinem Tod einige Male in Wien zu Gast war und mit seinen Mönchen Sesshin hielt.

Mein eigentlicher Meister aber ist Nagaya Kiichi Roshi, der zehn Jahre hindurch jährlich zweimal nach Wien kam und mit seinen Sesshin am Aufbau einer Zen-Gemeinschaft und intensiven Kurstätigkeit mitwirkte. Als er mit 92 Jahren seine Reisen einstellte, beauftragte er mich schriftlich mit der Weiterführung dieser Zen-Gruppe. Er starb 1993 fast 98-jährig und war bis zuletzt in lebendigem Kontakt mit mir.

Als Nagaya nicht mehr kommen konnte, ergab sich ein Kontakt zu einem indischen Zenmeister Ama Arokiasamy, der einige Jahre mit uns ein Sesshin im Sommer hielt und uns jetzt nach längerer Pause immer wieder einen Kurzbesuch abstattet.

Eine besonders enge Beziehung fand ich zu Claude Durix, einem französischen Meister, der in Marokko lebte und der von 1989 bis 2005 jedes Jahr nach Wien kam um ein Kurzsesshin sowie einen Shodokurs zu halten. Er verließ diese Welt im 91. Lebensjahr am 24.06.2012 und wurde bei seiner Frau Suzanne bestattet.

Am 7. Sept. 1996 überreicht mir Claude Durix in einer schlichten Zeremonie den „Nyoibo“ (ein kleiner Stab als Symbol der „Lehrübertragung“, Bilder rechts), den er selber von seinem Meister Sengoku Roshi 1959 erhalten hatte.

Dieser Stab stammt von Meister Ingen Zenji, der im 17. Jhdt. das Manpuku-ji Kloster in der Nähe von Kyoto gegründet hatte.